Die Hydroconsult wurde von der Marktgemeinde Weißkirchen in Steiermark (unter Koordination und fachlicher Leitung der Abteilung 14 des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung) mit der Ausführungs- und Ausschreibungsplanung für das Rückhaltebecken 3 am Granitzenbach beauftragt. Als Subunternehmen sind auch unsere Partner aus der IKK Group – Daninger & Partner Engineering GmbH (Ausschreibung, Statik) sowie IKK Engineering GmbH (straßen- und eisenbahnrechtliche Einreichplanung) – in die Bearbeitung miteingebunden. Für die Förderungsabwicklung wird von der Hydroconsult auch eine Kosten-Nutzen-Untersuchung durchgeführt.
Die wasserrechtliche Einreichplanung des Rückhaltebeckens wurde ebenfalls durch die Hydroconsult GmbH durchgeführt, wobei die Planungen bereits 2009 begannen. Im Juni 2013 wurde das Projekt dann nach zahlreichen Detail- und Variantenuntersuchungen zur wasserrechtlichen Bewilligung eingereicht, nach Klärung der letzten Grundeinlösen wurde diese dann im Dezember 2021 erteilt. Da sich seit Projektabgabe 2013 im Zuge der Erstellung der Abflussuntersuchung des Granitzenbaches hydrologische Rahmenbedingungen geändert haben und die Zufahrts- und Wegeverbindungen im Rückhaltebeckenbereich auf Basis der Grundverhandlungen anzupassen sind, werden im Zuge der Ausschreibungsplanung in Abstimmung mit der Wasserrechtsbehörde Adaptierungen des Beckens vorgenommen. Da Teile des Beckens unmittelbar an die ÖBB-Trasse angrenzen, ist auch noch eine eisenbahnrechtliche Bewilligung erforderlich.
Das Rückhaltebecken 3 („RHB-3“) ist Bestandteil des Hochwasserschutz-Konzeptes, das im Rahmen der HWS-Studie „Gesamtuntersuchung Granitzenbach – 2008“ (Hydroconsult GmbH) ausgearbeitet wurde. Als erster Teil dieses Gesamtkonzeptes soll das RHB-3 errichtet werden.
Das Rückhaltebecken 3 ist am Granitzenbach südlich von Eppenstein geplant. Der Granitzenbach selbst wird im Beckenbereich so ausgebaut, dass der Drosselabfluss ausuferungsfrei durch das Becken und den offenen Grundablass abgeführt werden kann und erst bei größeren Abflüssen das Rückhaltebecken durch Drosselung des Grundablasses großflächig beaufschlagt wird. Somit handelt es sich um eine Kombination aus Haupt- und Nebenschluss. Damit kann das zur Verfügung stehende Rückhaltevolumen bestmöglich ausgenutzt werden und es wird eine maximale Dämpfung der 100-jährlichen Bemessungs-Hochwasserwelle erreicht. Das HQ100 wird dabei von 150.5 m³/s auf 107.5 m³/s abgemindert, wobei der nutzbare Beckeninhalt 433.000 m³ beträgt. Bis zur Fertigstellung der bachabliegenden Maßnahmen (Linearausbau bzw. RHB-4) wird der Grundablass so eingestellt, dass der Abfluss schon bei kleineren Ereignissen gedrosselt wird, um bei diesen Ereignissen einen verbesserten Hochwasserschutz zu ermöglichen.
Das Becken wird aus einem Erdschüttdamm mit innenliegender Abdichtung mit einer Länge von ca. 1155 m und einer maximalen Dammhöhe von 9.5 m errichtet. Ein Leitdamm innerhalb des Einstaubereiches verhindert, dass die dahinterliegenden landwirtschaftlichen Grundstücke bereits bei häufigeren Hochwasserereignissen überflutet werden. Die Einstaufläche beim Bemessungsereignis (HQ100) beträgt dabei 11.4 ha. Das Projekt sieht u.a. auch die Errichtung einer Hochwasserschutzwand entlang der Landessstraße im Zulaufbereich, einer Brücke, von Erschließungswegen sowie der Umlegung eines Zubringerbaches vor.
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